Das deutsche „Netzwerk Friedenssteuer“ sagte abermals die Ausrichtung der 11. Konferenz zu (nach der 9. Konferenz in 2002), weil man sonst in Brüssel (10. Konferenz in 2004) ohne gesicherte Zusage auseinander gegangen wäre. Arbeitserleichterung sollte die doppelte Team-Struktur – auf internationaler und deutscher Ebene - bringen.
Diese Konferenz thematisierte die Wechselwirkung von Militär- und Friedenssteuer und Verantwortung. Den Aspekt Verantwortung bearbeiteten drei Vorträge von Fachleuten, eine große Plenumsdiskussion und ein Workshop.
Die internationale Aspekte wurden eingebracht durch die Präsentation der Studie „Military Recruitment und Conscientious Objection“ / Militärische Rekrutierung und Kriegsdienst-Verweigerung – erstellt von Derek Brett für CPTI / Conscience and Peace Tax International, durch die Berichte über Aktivitäten zur Militärsteuer-Verweigerung bzw. zu Friedenssteuer-Initiativen, aber auch durch spezifische, zum Teil sehr persönliche Berichte aus Eritrea, Ghana, Indien, Nepal und schließlich durch die schriftlichen Länderberichte mit mündlicher Aussprache im Länderforum.
Die Hälfte der Workshops (Straßentheater, neue Technologien, „Peace pays“) und ein niederländischer Sonderbericht entsprachen der Absicht, zukünftig verstärkt eine jüngere Zielgruppe anzusprechen. Weitere Workshops thematisierten den ‚Rechtsweg’, den die britischen Verweigernden bis zum Europäischen Gerichtshof für die Menschenrechte in Straßburg gehen wollen, sowie die zukünftige Zusammenarbeit mit (inter-)nationalen Organisationen.
Wie üblich nutzte CPTI die Konferenz für eine Vollversammlung. Dort galt es, den bisherigen Vorstand zu entlasten, Projekte und Haushaltspläne für 2007 und 2008 zu genehmigen und einen neuen Vorstand zu wählen.
Parallel zur Konferenz gab es Aufmerksamkeit für zwei andere internationale Initiativen:
- „Manifesto against Conscription and the Military System“ vom Gandhi Information Center in Berlin;
- „Action for International Law“, die Initiative einer Heidelberger Schülergruppe zur Einhaltung des Völkerrechts durch die Regierungen weltweit.
Zudem wurde Plakat-Kunst von Wolfgang Janisch gezeigt zum Thema „Kriegsprotest“.
Für die Lobbygespräche im Vorfeld ließen sich nur ein Bundestagsabgeordneter und wenige Konferenzteilnehmende gewinnen. Die Stadtrundfahrt im Nachprogramm stand unter dem Thema DDR-Architektur und führte durch Ostberliner Stadtteile und zur Gedenkstätte Plötzensee.