Länderbericht Kanada

Conscience Canada Incorporated (CCI) und Nos Impôts pour la Paix (NIPP)

2004-2006

[pdf-Datei]

1. Adressen und andere Info:

CC:

NIPP:

  • 1425 chemin Royal, Saint-Laurent (l'Île-d'Orléans, Québec, G0A 3Z0
  • Telefon: 450-831-4631
  • E-Mail: nipp@nipp.ca
  • Website: www.nipp.ca { www.cam.org/~nipp/ - webweaver 12/07}

2. Schreiber des Berichts:

Marilyn Hébert und Don Woodside, frühere bzw. heutige internationale Verbindungsleute. E-Mail: woodside@mcmaster.ca

3. Organisationsstruktur

  • CC ist eine landesweite und bundeseit eingetragene Nicht-Regierungs-Organisation, die hauptsächlich auf Englisch und teilweise auf Französisch arbeitet, mit einem Vorstand aus 6 Personen, von denen Bruna Nota dieVorsitzende und Don Woodside stellv. Vorsitzender ist.
  • Mitglieder: 170+ Mitglieder, gegenwärtig haben etwa 20 in den Friedenssteuerfonds Geld hinterlegt.
  • NIPP ist eine informelle Bewegung in französischer Sprache in der Provinz Québec mit 40 Mitgliedern und Maryse Azzaria als Koordinatorin der freiwilligen Mitarbeiter.

4. Finanzen

  • CC unterhält zwei Konten, einen Friedenssteuerfonds für das Geld, das den Kriegssteuerverweigerern aus Gewissensgründen gehört, die ihre Militärsteuer in diesen Fonds eingezahlt haben; sowie einen Arbeitsfonds für Geld, das dem CC gespendet wurde für fortlaufende Informations- und Lobbykampagnen, wie Informationsbroschüren, Faltblätter, politische Lobbyarbeit, Petitionen, Mitgliederbefragungen, Teilnahme an Friedenskonferenzen, wie weiter unten unter „Aktivitäten“ aufgeführt. Die Betriebsausgaben werden durch ehrenamtliche Arbeit niedrig gehalten.
  • Die Betriebsausgaben beinhalten bisweilen auch die vorübergehende Einstellung einer Arbeitskraft auf Teilzeitbasis für bestimmte Aufgaben.
  • 2006 haben wir Zuschüsse beantragt und erhalten vom Canadian Friends Service Committee (Quäker), dem Blumenfeld Friedensfonds und einem anonymen Sponsor. Diese Spenden ermöglichten uns die Einstellung eines Beraters, der bei unserer Lobbyarbeit in Ottawa nacharbeitet, die Veröffentlichung verschiedener Materialien und die Erstellung einer DVD über CC in Angriff zu nehmen.

5. Widerstand gegen die Kriegssteuer

Im Mai 2005 entschlossen sich einige Mitglieder von CC und NIPP, ihre „Militärsteuer“ (7,88 % der Einkommenssteuer), in den Friedenssteuerfonds des CC bzw des NIPP einzuzahlen, wo das Geld treuhänderisch für die Regierung bereitliegt, bis sie sich verpflichtet, es nur für friedliche Zwecke zu verwenden. Einige leiten ihre „Militärsteuer“ für andere Friedensinitiativen um. Es besteht die Hoffnung, dass in diesem Jahr die Anzahl derjenigen, die ihre „Militärsteuer“ (in diesem Jahr 8,1 % der Einkommenssteuer) umleiten, wächst. Diese Hoffnung gründet sich auf die Verteilung eines Steuerformulars, das nach dem Vorbild der Steuerformulare von Conscience UK und NWTRCC der USA gestaltet wurde. (siehe Öffentlichkeitsarbeit weiter unten)

6. Friedenssteuerkampagne (Lobbyarbeit)

  • In den vergangenen 20 Jahren wurden viele erfolglose Versuche gemacht, ein Gesetz zur Verweigerung aus Gewissensgründen im Unterhaus einzubringen.
  • Im Februar 2005 verbrachten Vorstandsmitglieder von CC und NIPP eine Woche in Ottawa, um sich dort mit Politikern und Beamten aller Parteien zu treffen. Unser Ziel war es, Unterstützung für ein Gesetz betr. der Friedenssteuer zu erreichen, besonders für den Gesetzentwurf C-348 mit dem Titel:“Gesetz über die Berücksichtigung von Gewissensgründen für die Weigerung, Steuern für militärische Zwecke zu entrichten.“ Die Teilnehmer an dem Podium besprachen auch die langfristigen Perspektiven für CC.
  • Angeregt durch ein amerikanisches Faltblatt von Marian Franz erstellten CC und NIPP ein zweisprachiges Faltblatt zur Verteilung an diejenigen, mit denen wir bei unserer Lobbyarbeit zusammentrafen. Auf Bitten von Parlamentariern wurde ein kurzes (einseitiges) Blatt über die Geschichte von CC und über Friedenssteuerkampagnen in der ganzen Welt zusammengestellt und auf der CC-Website veröffentlicht.
  • Mehrere Abgeordnete empfahlen eine Überarbeitung des Gesetzentwurfs, um positive Alternativen zu Militärausgaben in den Text aufzunehmen, bevor wir den Gesetzentwurf erneut einbringen. Es wurden zwei kleinere Änderungen vorgenommen: Paragraf 7 enthält jetzt die Vorschrift, dass der Prozentsatz, der für Militärausgaben vorgesehen ist, für nichtmilitärische und gewaltlose Alternativen zur Förderung von Frieden und Sicherheit verwendet wird. Paragraf 10 d verlangt eine Erklärung des zuständigen Ministers, dass so verfahren wurde. Diese überarbeitete Version wird so bald wie möglich im Parlament eingebracht.
  • Während unserer ausgedehnten Gespräche in Ottawa beschlossen wir zu empfehlen, dass CC seinen Bereich ausdehnt und nicht nur die üblichen Kriegssteuerverweigerer aus religiösen oder moralischen Gründen betreut, sondern auch diejenigen, die einen bestimmten Krieg ablehnen sowie die Verweigerer aus Gewissensgründen, die gegen Krieg sind, aber friedenserhaltende Militärmaßnahmen befürworten.

7. Aktivitäten

  • Jährliche Generalversammlung. 2005 hielt CC seine Generalversammlung in Ottawa ab, 2006 in Vancouver. Dies ermöglichte den Mitgliedern in weit auseinander liegenden Landesteilen, eine Versammlung zu besuchen, an den Vorstandswahlen teilzunehmen und über Programm und Strategie zu sprechen. NIPP hielt seine letzte GV im Februar 2006 ab. Es wurde beschlossen, dass Maryse Azzaria weiterhin bei Bedarf 30 Freiwillige für verschiedene Aufgaben koordiniert (bei 40 Mitgliedern!).
  • Mitgliederbefragung im Jahr 2005 unter den Mitgliedern von CC und NIPP, die Daten lieferte über die Anzahl der Mitglieder, ihre Bereitschaft, sich aktiv an den Aufgaben zu beteiligen etc. Die Ergebnisse wurden statistisch aufbereitet und veröffentlicht.
  • Teilnahme an einem internationalen Friedensforum in Vancouver, Verteilung von Broschüren, der Friedens-Enkommensteuererklärung und Informationen zu CC.

8. Öffentlichkeitsarbeit

  • Steuerformular für die Friedenssteuer. Nachdem viele Mitglieder angegeben hatten, dass sie bereit wären, den Prozentsatz ihrer Einkommensteuer, der für militärische Ausgaben vorgesehen ist, in einen Fonds einzuzahlen, wurden entsprechende Formulare nach dem Muster von Conscience UK und NWTRCC (USA) in englischer und französischer Sprache entworfen und verteilt an alle Mitglieder, dem Nachrichtenblatt beigelegt, in verschiedenen Friedenszentren ausgelegt und einer kanadischen Friedenspublikation beigelegt. Sie wurden verteilt bei Demonstrationen gegen den Irakkrieg in allen größeren Städten. Insgesamt wurden 5000 Exemplare verteilt. 2000 Exemplare der französischen Fassung wurden in Québec und anderen Provinzen verteilt. Das Steuerformular wurde auch elektronisch an 400 Friedens- und Gerechtigkeitsorganisationen versandt mit der Ermutigung, sie an ihre Mitglieder weiterzusenden.
  • Informationsbroschüre wurde 2004 gründlich überholt und auf den neuesten Stand gebracht.
  • Nachrichtenblätter. CC brachte 2005 und 2006 je zwei Nachrichtenblätter heraus, NIPP je eines jährlich.
  • CC arbeitet an einer kurzen DVD über seine Arbeit und hat seine Website verbessert und benutzerfreundlicher gestaltet, ebenso NIPP.

9. Laufende Kommunikation

Dies betrifft Vorstandssitzungen, Vorbereitung der Lobbywoche, Treffen während der Lobbywoche und Rückbesinnung und Aufarbeitung der Ergebnisse der Lobbywoche in Ottawa.

10. Schluss

CC und NIPP fanden, dass die Mitgliederumfragen sehr hilfreich waren bei der Bestimmung der Ziele unserer Organisationen und des Weges zu diesen Zielen. Beide sind dankbar für die Hilfsangebote zur Erreichung dieser Ziele.